Gold mag glänzen – doch der Weg, den es von der Erde bis in unser Schmuckkästchen nimmt, hat oft einen hohen Preis. Der aktuelle Bericht des World Gold Council mit dem Titel Silence is Golden beleuchtet die dunklen Seiten des handwerklichen und kleingewerblichen Goldabbaus (ASGM) – ein Sektor, der über 15 Millionen Menschen in mehr als 80 Ländern Einkommen bietet, jedoch stark unterreguliert und massiv ausgebeutet wird.
Erschreckend: Bis zu 80 % dieses Goldabbaus finden im Schatten der Wirtschaft statt – dort, wo kriminelle Netzwerke, korrupte Beamte und sogar Terrorgruppen Milliarden aus den Händen verwundbarer Gemeinschaften reißen. Der Bericht deckt auf, dass die russische Söldnergruppe Wagner seit dem Beginn des Ukrainekriegs mutmaßlich über 2,5 Milliarden US-Dollar durch illegalen Goldabbau verdient hat – Geld, das Konflikte und Instabilität vor allem in Afrika weiter befeuert.
Doch die Ausbeutung ist nicht nur finanzieller Natur. Der informelle Goldabbau ist geprägt von massiven Menschenrechtsverletzungen: Kinderarbeit, Quecksilbervergiftungen, Zwangsarbeit und sexuelle Gewalt sind weit verbreitet. Kinder ab neun Jahren arbeiten unter gefährlichsten Bedingungen – ungeschützt im Kontakt mit Quecksilber und Zyanid. In Ländern wie Ghana, Peru oder der Demokratischen Republik Kongo riskieren – und verlieren – viele Menschen täglich ihr Leben, gefangen zwischen Armut und ausbeuterischen Strukturen.
Trotz internationaler Gesetze und Abkommen fehlt es an deren Durchsetzung. Der Bericht fordert dringend Maßnahmen: stärkere internationale Zusammenarbeit, juristische Verfolgung des illegalen Handels, Unterstützung von verantwortungsvollem Goldabbau sowie mehr Transparenz in den Lieferketten. Auch Zentralbanken und Raffinerien werden aufgerufen, sich zu ethischen Standards wie den London Principles zu bekennen.
Silence is Golden ist ein Weckruf – an Verbraucher*innen, Regierungen und die Goldindustrie: Wegsehen ist keine Option. Es ist an der Zeit, Licht in die dunklen Ecken des Goldabbaus zu bringen und dafür zu sorgen, dass Gold nie wieder auf dem Leid anderer basiert.
Genau aus diesen Gründen arbeite ich ausschließlich mit Fairtrade- und Fairmined-Gold – Initiativen, die faire Löhne und sichere Arbeitsbedingungen für Minenarbeiterinnen garantieren. Ich finde: Es ist eine einfache Entscheidung für ein Schmuckstück, das ein Symbol für Schönheit, Liebe und Verbundenheit sein soll. So glänzt es nicht nur von außen, sondern auch von innen – und wir können eine gute Geschichte darüber erzählen. Vor allem aber: Mit unserer Entscheidung verändern wir das Leben der Goldschürferinnen zum Besseren.
Den vollständigen Bericht findest du hier: