Fragwürdig: Recyceltes Gold

Warum der Begriff irreführend ist

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Der Begriff „recyceltes Gold“ klingt nachhaltig und umweltfreundlich – doch der Schein trügt. Viele Konsumenten verbinden damit eine ressourcenschonende Alternative zu abgebautem Gold, aber in Wirklichkeit ist der Begriff problematisch und die tatsächliche Umweltbilanz oft fragwürdig.

Der Begriff „recyceltes Gold“ ist irreführend

Der Name suggeriert, dass für die Herstellung recycelten Goldes Goldabfall wiederverwertet wird, der andernfalls verloren ginge. Doch tatsächlich stammt ein Großteil des als „recycelt“ bezeichneten Goldes aus der Schmuckbranche selbst. Altgold wird eingeschmolzen und wiederverwendet – ein Prozess, der schon immer gängige Praxis war.

Problem: Es handelt sich dabei nicht um eine echte Einsparung, da dieser Kreislauf keine zusätzliche Nachfrage nach abgebautem Gold reduziert.

Keine Lösung für die Umweltprobleme des Goldabbaus

Goldabbau ist eine der umweltschädlichsten Industrien der Welt:

Wasserverschmutzung: Der Einsatz von Quecksilber und Zyanid kontaminiert Böden und Wasserquellen.

Entwaldung: Goldminen zerstören wertvolle Lebensräume.

Hohe CO₂-Emissionen: Die Energie für den Abbau und die Verarbeitung belastet das Klima.

Recyceltes Gold löst diese Probleme nicht. Es bietet lediglich eine „Verpackung“, die nach Nachhaltigkeit klingt, während der Markt für neu abgebautes Gold weiterhin boomt.

Keine Garantie für Transparenz

Einer der größten Kritikpunkte an recyceltem Gold ist die mangelnde Rückverfolgbarkeit:

• Es gibt keine globalen Standards, die definieren, was als „recycelt“ gilt.

• Gold aus unbekannten oder möglicherweise konfliktbehafteten Quellen kann in den Recyclingprozess eingehen und später als „nachhaltig“ verkauft werden.

Konsumenten können oft nicht nachvollziehen, ob das Gold aus verantwortungsvollen Quellen stammt.

Recyceltes Gold schafft keine sozialen Verbesserungen

Während recyceltes Gold die bestehende Materialmenge nutzt, bleibt die Situation der Arbeiter in Goldminen unverändert:

• Schlechte Arbeitsbedingungen und Kinderarbeit bestehen weiter.

• Minenarbeiter profitieren nicht von recyceltem Gold, da keine Investitionen in faire Arbeitsstandards oder Gemeinschaftsprojekte fließen.

Bessere Alternative: Fair gehandeltes Gold

Im Vergleich zu recyceltem Gold bietet faires Gold echte Vorteile:

Transparenz und Rückverfolgbarkeit: Fairtrade- oder Fairmined-Gold kommt aus zertifizierten Minen mit klaren ökologischen und sozialen Standards.

Direkte Unterstützung von Minenarbeitern: Mit fairen Löhnen und einer zusätzlichen Prämie fördert faires Gold nachhaltige Entwicklung vor Ort.

Umweltschutz: Strengere Vorgaben für Chemikalieneinsatz und Abbautechniken minimieren Schäden an der Natur.

 

Recyceltes Gold mag auf den ersten Blick wie eine nachhaltige Wahl erscheinen, doch bei genauerem Hinsehen wird klar, dass es weder die Umweltprobleme des Goldabbaus löst noch soziale Gerechtigkeit schafft. Stattdessen sollten Konsumenten auf fair gehandeltes Gold setzen, das eine echte Alternative darstellt. Es bietet Transparenz, unterstützt Minenarbeiter und schützt die Umwelt.

 

Weiterführende Links:

 

Mit welchem Gold ich arbeite, Fairtrade Ring im Konfigurator gestalten, Blog zum Thema faires Gold